„Mit einem Fuß steht sie auf dem Besten von dem was gewesen ist, und mit dem anderen macht sie einen mutigen Schritt nach dort, wohin die Reise mit Sicherheit gehen wird.
Angela Puxi schreibt Regeln neu, rückt Dinge zurecht, als Teil einer neuen Riege von Saxophonisten.
In diesem Fall kann man sagen: „Sax-Affin-Isten“ Wie cool!“
(Kirk Whalum)
Angela Puxi, in Deutschland lebende Saxophonistin mit sardischen Wurzeln, ist bekannt durch ihre Engagements in internationalen Bands (z.B. YELLO, ALEX CHRISTENSEN), und insbesondere durch ihre eigenen Jazz-Formationen, der ANGELA PUXI BAND und dem ANGELA PUXI QUARTETT.
Sie hat darüber hinaus als Studiogast bei zahlreichen Produktionen mitgewirkt, und gibt zudem Saxophon-Workshops.
Angespornt von ihrem Anspruch an Perfektion und ihrer eigenen musikalischen Kreativität begann sie nach dem Abitur mit dem Studium für Jazz-Saxophon („lichte muziek“) an der Hogeschool voor de kunsten in Arnheim (NL), das sie mit dem akademischen Grad Bachelor of Music (Jazz und Pop) erfolgreich abschloss.
„Auch wenn es für viele Musiker eine gute Schule sein kann; ich habe nie versucht, jemanden zu imitieren. Mir war von Anfang an wichtig, meinen eigenen Sound und Stil zu entwickeln, durch mein Instrument zu singen, Geschichten zu erzählen, die den Zuhörer mit auf meine Reise nehmen.“, sagt Angela Puxi.
Angela Puxi spielt nicht nur Saxophon, das Saxophon ist ihre Philosophie. Authentizität, ihr belebend mitreißendes Naturell und ihr sardisches Temperament machen sie zu einem unverwechselbaren Sympathieträger.
Angela Puxi geht es immer um die Essenz. Jede Komposition, jede Phrasierung, jedes Solo – alles, was die Saxophonistin notiert, arrangiert und spielt, ist von maximaler emotionaler Intensität geprägt.
Ihre Engagements führten sie bisher mehrfach durch ganz Europa, nach China, in die USA, nach Israel, in die Schweiz, eine Tour durch Riesenarenen mit dem weltweit angesagten Schweizer Duo YELLO – alles mit ständigem, selbstkritischem Hinterfragen. Exakt diese pausenlose Reibung, dieses spürbare Ringen um jede Note, zeichnet Angela Puxis Musik aus.
Mit Volker Dorsch als Keyboarder und Co-Produzenten fand sie Anfang 2013 einen kongenialen Partner zum Entwickeln neuer Songs, und so entstanden bald die ersten Entwürfe zu ihrem Debut-Album „BADAPAPAPAA“, ein Werk, das 2015 erscheint., ein erfrischendes und abwechslungsreiches Album, im besten Sinne „out of the box“. Typische Funk-Klänge aus den 70er-Jahren treffen hier auf moderne Rhythmen und Club-Sounds, immer gepaart mit interessanten Details, die sich beständig jenseits der gängigen Fusion-Klischees bewegen. „Badapapapaa“ ist 2015 erschienen.
Ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres Debut-Albums meldete sich Angela Puxi 2016 mit ihrer elektronischen EP „BADAPAPAPAA reloaded“ (u. a. mit Deep-House-Remixes von DJ/Producer Sinan Mercenk) zurück. Diese abwechslungsreiche EP beweist, wieviel Remix-Potential in Angela Puxis Kompositionen steckt.
Puxis neues Album „ISLE OF FIRE“ (2020) spielt einnehmend-erzählerisch auf Sardinien, der Heimat ihrer Eltern. Es wurde im akustischen Quartett eingespielt und klingt lebhaft-gelassen, wie auch temperamentvoll zugleich. Hier findet angenehm wenig solistische Geschwätzigkeit statt, was unter anderem Puxis genereller Musikauffassung geschuldet ist:
„Das Höher-Schneller-Weiter, das pausenlose solistische Gebrabbel entspricht nicht meiner Persönlichkeit“, erläutert sie. Wie sagte Lester Young sinngemäß zu seinen Studenten: „Spieltechnisch seid ihr hip. Aber was habt ihr zu erzählen?“.
Diese Disziplin, das Narrative, hat mich geprägt. Ich bin, auch auf die Gefahr hin, dass sich das großkotzig anhört, bemüht, in meiner Musik nie belanglose Aussagen zu machen. Genauso geht es mir in der alltäglichen Begegnung mit Menschen. Manche reden viel und sagen nichts. Die Konzentration auf Spieltechnik kann schnell zu einer Form Effekthascherei führen, die toll anzusehen sein mag. Für den Moment… Ich bin nicht Musikerin geworden, weil ich etwas durch Spieltechnik darstellen möchte. Dieses für jeden erlernbare Handwerk ist nicht das, was mich reizt. Ich möchte mich über die Musik mit anderen Menschen verbinden, weil ich mich vermitteln will!“.
Oft sind es Stimmungen, kleine atmosphärische Verschiebungen, die Angela Puxis Songs bestimmen. Der Fokus liegt derweil klar auf Melodien und Strukturen. Vom Entree bis zum Ende von Isle Of Fire bleibt die Musik so schön im Fluss, dass man beinahe zum Gedanken verleitet werden kann, die 10 Stücke seien komplett durchkomponiert wurden. Weit gefehlt. Zwar geben Kernthemen den einzelnen Songs jeweils Identitäten vor, aber die Räume, in denen sie spielen, sind offen genug fürs Improvisieren und Dialogisieren.
Seit 2013 spielt Angela Puxi JULIUS KEILWERTH-SAXOPHONE aus der SHADOW-Serie (Alt und Tenor, sie träumt schon lange von der Entwicklung eines Shadow-Soprans), deren Neusilbermaterial genau den Sound unterstützt, der ihr vorschwebt:
„Unten und in den Mitten Fett, oben zudem brillant. Die Shadows klingen am perfektesten von allen Saxophonen, die ich bisher gespielt habe. Die Shadow-Korpusse habe ich mit S-Bögen aus Vollsilber von Keilwerth kombiniert, was meinen Soundvorstellungen nochmals mehr zuspielt. Diese S-Bögen dimensionieren meinen Klang treffsicherer. Ich habe meine idealen Saxophone gefunden!“